Geschichten, die das Leben schrieb

Wann und wie hilft Coaching?

Wenn Sie sich fragen: Wann brauche ich ein Coaching? In welchen Situationen hilft ein Coaching? Wie funktioniert Coaching überhaupt?

Dann finden Sie hier die Antwort: Ich stelle Ihnen elf Situationen vor, in denen ein Coaching weiterhelfen kann. Es sind Geschichten von Menschen, die dringend Unterstützung brauchen – weil sie sich selber nicht mehr helfen können, weil ihre Situation unerträglich wird oder gar ein Burnout droht. Der Blick von Aussen hilft, blinde Flecken aufzudecken, Druck abzubauen und die eigene Balance wiederzufinden.

Gestern sank die Stimmung bei der Arbeit auf einen neuen Tiefpunkt: Lea versuchte zum x-ten Mal mit Sophie die Raumtemperatur zu verhandeln. Eine Einigung kam natürlich nicht zustande, der schon lange schwelende Konflikt gipfelte in bösen Beschimpfungen. Lea stellt sich auf den Standpunkt, dass 20 Grad Celsius genügen müssen, schliesslich gehe es auch darum, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Wenn Sophie zu kalt sei, könne sie immer noch einen Pullover anziehen. Sophie besteht auf mindestens 22 Grad – sonst würde sie krank, und das wiederum könne nicht im Interesse ihrer Arbeitgeberin sein. Lea realisiert, dass sie sich mit ihrer Arbeitskollegin nicht einigen kann.

Ich unterstütze Lea und Sophie beim Klären des Konflikts, damit sie ihren Teufelskreis verlassen können und Lösungen jenseits von 20 bis 24 Grad Celsius finden. Das Entwickeln einer gütlichen Einigung liegt nicht nur im Interesse von Lea und Sophie – sondern auch im Interesse der Arbeitgeberin.

 


Bernardo
steht vor einer wichtigen Entscheidung. Er kann es drehen und wenden wie er will, er kann sich einfach nicht entscheiden. In seiner Verzweiflung ist er das Thema mit einer Nutzwertanalyse angegangen – dafür hat er Stunden investiert. Morgen muss er sich entscheiden, aber er ist keinen Schritt weitergekommen. Freunde und Bekannte geben ihm gutgemeinte Ratschläge, doch die verunsichern ihn nur noch mehr – schliesslich haben sie keine Ahnung, worum es bei dieser beruflich heiklen Angelegenheit geht.

Bernardo hat Recht: Nur er kann diesen wichtigen Entscheid treffen. Auf dem Weg zur Entscheidfindung stelle ich ihm als Coach gern jene Fragen, die er sich noch nicht gestellt hat – und die ihn weiterbringen. Ich unterstütze Bernardo dabei, die verschiedenen Aspekte seines Dilemmas zu beurteilen und zu einem klaren Entscheid zu kommen.

 

Flurin weiss schon lange – und zwar sehr genau – was er einmal werden will. Sein grösster Wunsch: Ein eigenes Gartenbau-Geschäft eröffnen. Wenn Freunde oder Bekannte ihn aber fragen, wann es so weit sei, sagt er: «Es ist noch zu früh, ich muss zuerst Erfahrungen sammeln.» Es fehle sowieso noch der Business-Plan, und er müsse überlegen, ob  er nicht doch noch einen Partner mit ins Boot holen sollte. Ausserdem habe er nicht die finanziellen Mittel und müsse sich überlegen, ob die Zeit schon reif sei für dieses Projekt. So argumentiert er seit fünf Jahren, sein aktueller «Brotjob» kommt ihm immer langweiliger vor.

Ich unterstütze Flurin mit einem Coaching: Auf welche Stimmen in seiner Brust soll er hören? Welche ernsthaften Argumente sprechen für oder gegen seinen Plan – und wie kann er sie nutzen, um seine berufliche Zukunft zu gestalten? Ich helfe Flurin, sein Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen und handlungsfähig zu werden – damit sich sein Traum von der Selbständigkeit doch noch erfüllt.

Gestern fragte sich Anna (53) schon zum vierten Mal, ob es das nun gewesen sei (mit ihrer beruflichen Karriere). Anna arbeitet als Projektleiterin in einer Nonprofit-Organisation. Sie leistet ausgezeichnete Arbeit, alle sind zufrieden mit ihrer vorausschauenden Planung – sie hat ja auch zwanzig Jahre Erfahrung auf ihrem Fachgebiet. Auch heute ertappt sie sich beim «Werweissen», ob sich ein Wechsel in eine neue Funktion, vielleicht in einen komplett neuen Arbeitsbereich in ihrem Alter noch lohnt.

Ich unterstütze Anna beim Aufspüren von lange gehegten Wünschen, von vergessenen Steckenpferden oder versteckten Talenten. Ein Coaching hilft beim Entwickeln von Szenarien, beim Loslassen von Vertrautem und beim Aufbruch zu neuen Ufern.

 

Graziella kann die ganze Nacht nicht schlafen. Immer und immer wieder sieht sie sich um Worte ringend vor der versammelten Abteilung. Sie weiss nicht, was sagen, fühlt sich inkompetent und fragt sich andauernd, was die erwartungsvollen Menschen im grossen Sitzungszimmer wohl über sie denken. Je länger sie die Szene im inneren Monolog wiederholt, desto unsicherer fühlt sie sich. Graziella denkt sogar daran, die Präsentation abzusagen und sich krank zu melden. Sie fühlt sich als Hochstaplerin, die mehr vorgibt als sie in Wirklichkeit zu leisten vermag.

Nervosität vor Auftritten dieser Art ist normal und sogar erwünscht. Ich helfe Graziella, schlaflose Nächte zu vermeiden: Ein starkes Selbstwertgefühl ist ebenso wichtig wie gute Vorbereitung. Ich helfe ihr, das Lampenfieber vor dem grossen Auftritt einzuordnen und noch wichtiger: Mutlosigkeit gar nicht erst entstehen zu lassen. Damit Graziella beim nächsten Mal auf ihre Stärken fokussieren kann und an Selbstsicherheit gewinnt.

 

«The others first!» So oder ähnlich könnte Theophils Parole lauten. Als ihn beim Jahresend-Apéro ein guter Kollege darauf anspricht, wird ihm das erste Mal so richtig bewusst, dass er die Ziele und Vorhaben der anderen höher gewichtet als seine eigenen. Und er muss zugeben, dass er seine Ziele überhaupt nicht kennt. Warum sollte er auch eigene formulieren, wenn es ihn doch erfüllt, andere in ihren Zielen zu unterstützen. Er ist halt einfach der Helfer-Typ. Aber was ist, wenn Lob und Dankbarkeit als Gegengeschäft ausbleiben? Welche eigenen Erwartungen will Theophil erfüllen?

Diese und ähnliche Fragen stelle ich Theophil im Coaching-Gespräch. Ich unterstütze ihn beim Erkennen seiner Stärken, beim Erhalt eines gesunden Selbstwertgefühls und beim Formulieren eigener Ziele.

 

Florence zweifelt an sich, an ihren Ideen, Wünschen und Zielen. Sie fühlt zwar, was sie gerne machen würde und was ihr Freude bereitet. Leider lässt sie sich von anderen einreden, was für sie gut sei. Täglich prasseln neue Ideen, Ratgeber, Push-Nachrichten und Studien auf sie ein – so dass Florence vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht. Sie weiss nicht mehr, was sie tun soll. Ihre Ziele verlieren sich im Nebel; Kopf und Bauch widerstreiten sich.

Im Kurzzeitcoaching höre ich Florence zu, rege sie zur Selbstreflexion an und lasse sie Klarheit gewinnen: Ich unterstütze sie dabei, ihren Leitstern zu finden – damit Kopf und Bauch wieder eine Einheit bilden.

 

Domenica weiss genau was sie will: Sie will einflussreicher werden, selbstsicherer, entscheidungsfreudiger. Dazu braucht sie eine neue berufliche Funktion mit mehr Verantwortung. Immerhin ist sie bereits die Stellvertreterin des Abteilungsleiters. Domenica möchte seine Nachfolgerin werden. Bei einem Personalentwicklungsgespräch hat sie diesen Wunsch bereits bei der Geschäftsleitung deponiert – und positive Signale erhalten. Dazu müsse sie aber eine Weiterbildung in «Leadership» absolvieren. Keine Frage, Domenica will diese Anforderung erfüllen, sie ist Feuer und Flamme. Gleichzeitig steigen Zweifel in ihr auf. Ihre letzte Weiterbildung endete in einer grossen Enttäuschung – weil sie sich damals schlecht fürs Lernen motivieren konnte, scheiterte Domenica an der Prüfung. Das war ihrem Selbstwertgefühl nicht gerade zuträglich. Domenica weiss, dass sie um diese «Leadership»-Weiterbildung nicht herumkommt, wenn sie ihr hohes Ziel erreichen will.

Ich begleite Domenica bei der Entwicklung von Strategien zur Überlistung der inneren Zweifel. In einem Coaching zeige ich ihr, wie sie ihre Motivation nutzen kann, um eingeschliffene Verhaltensmuster und Selbstzweifel zu überwinden.

 

Jean-Pierre hat eine Stelle als Fachbereichsleiter in der Montage erhalten. Er freut sich sehr darauf, denn er kennt den Laden gut: Er ist seit 15 Jahren im Betrieb, hat bereits die Lehre hier absolviert. Nun übernimmt er erstmals eine Leitungsfunktion. Er hat bereits Ideen, was er anders machen wird. Beim Personalgespräch wird Jean-Pierre gefragt, wie er den Rollenwechsel vom Kollegen zum Chef gestalten will. Und was seine Führungsgrundsätze sind. Diese und weitere Fragen lassen ihn nicht mehr los. Jean-Pierre wünscht sich einen optimalen Einstieg in seine neue, verantwortungsvolle Funktion. Kann er den Anforderungen genügen?

Ich unterstütze Jean-Pierre beim Reflektieren seiner Rolle und bei der Umsetzung der Führungsgrundsätze – als Coach und Sparringpartnerin auf Augenhöhe.

 

Matteo fühlt sich ausgepowert, schafft knapp noch, was unbedingt sein muss. Trotzdem verlässt er das Büro regelmässig erst nach 20 Uhr. Alle wollen etwas von ihm, alles ist dringend, er fühlt sich fremdbestimmt. Es wartet stets viel Arbeit auf ihn, er hat nie genug Zeit, sie zu erledigen. Zuhause reicht seine Energie gerade noch, sich vor dem TV-Gerät auszustrecken, irgendwann schläft er vor dem Fernseher ein. Am nächsten Morgen beginnt das kräfteraubende Spiel von Neuem.

Ich unterstütze Matteo, wenn es darum geht, den Energieräubern auf die Schliche zu kommen. Ich helfe ihm Orte aufzuspüren, wo er seine Batterien wieder aufladen kann – so kann er seine Aufgaben besser organisieren, Druck abbauen und langfristig vital bleiben. Damit Matteo in seiner Arbeit auf-, statt untergeht.

 

Simona hat einen tollen neuen Job. Sie ordnet ihm alles unter und hat kaum noch Zeit für ihre Hobbies, Freunde und Familie. Während rund einem Jahr bringen Freunde und Familie viel Verständnis für ihre Situation auf, nehmen Rücksicht und unterstützen Simona, wo sie nur können. Sie verstehen gut, dass Simona sich perfekt einarbeiten will – sie macht ja immer alles zu 150% – alles oder nichts.

Doch nun macht sich Simonas Umfeld langsam Sorgen: Eingearbeitet ist Simona längst, aber jetzt kommt ein Projekt nach dem anderen, das offenbar einzig von Simona betreut werden soll. Kann das gutgehen?

Ich begleite Simona, wenn es darum geht, blinde Flecken aufzudecken und die nötige Balance zwischen den verschiedenen Lebensbereichen wieder zu finden.

Eine Gewohnheit kann man nicht einfach zum Fenster hinauswerfen; man muss sie Stufe für Stufe die Treppe heruntertragen. 

Mark Twain